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UNTERSCHIEDLICHE WEGE

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Hans-Peter Neumann,
Notfall- und Polizeiseelsorger

Im Pfarramt gibt es unterschiedliche Wege und Möglichkeiten. Die Nordkirche hat viele Gemeinden, Regionen und spezielle Pfarrämter zu bieten.

Mein Studium

„Am Anfang war der Stein – ein Stein, den ich als Kind nach Hause geschleppt habe. Mit ihm erwachte mein Interesse für die Naturwissenschaften. Und so studierte ich Geologie. Das Interesse für den Beruf des Geologen blieb, aber ich spürte, dass es nicht meine Berufung war. Der Mensch und alles, was ihn bewegt und trägt, wurden mir immer wichtiger. Die Freundschaft mit dem Gemeindepastor bescherte mir lange und tiefe Gespräche über Gott und die Welt. Plötzlich war der Entschluss gefasst, Theologie zu studieren – von der Schöpfung zum Schöpfer. Bereut habe ich es nie."

Mein Ort

„Seit 1994 tätig in Stralsund, erst als Jugend-, dann als Gemeindepastor an St. Nikolai. Nun bin ich Beauftragter für die Polizei- und Notfallseelsorge für Mecklenburg-Vorpommern. Nach etlichen Jahren in einem vielfältigen Pfarramt war der Wunsch gereift, die Seelsorge zum Schwerpunkt meiner Arbeit zu machen. In der Notfallseelsorge war ich viele Jahre tätig, aber die Arbeit in der Polizei war neu. Es gab viel zu lernen: von der Funkausbildung über die Vertiefung der Seelsorgepraxis in einer Klinischen Seelsorge-Ausbildung bis zu speziellen Formen der Einsatznachsorge. Suizidalität und Suizidprävention sind für mich dann in meiner Arbeit zu einem besonderen Schwerpunkt geworden. Den Ausgleich zu oft belastenden Situationen bilden der berufsethische Unterricht an der Fachhochschule, die Fortbildungsseminare mit erfahrenen Polizeikräften, Gottesdienste und das berühmte Gespräch „zwischen Tür und Angel“, wenn ich eine Dienststelle besuche. Es ist schön zu erleben, wie sich in den Gesprächen plötzlich ganze neue, weite Räume öffnen. „Harte“ Polizist*innen zeigen ihren weichen Kern."

Meine Erfüllung

„Wenn auch die Situationen, in die ich als Polizei- und Notfallseelsorger gerufen werde, in der Regel sehr, zuweilen extrem belastend für die Betroffenen sind, ist es eine Arbeit, die Freude macht. Meine Aufgabe ist es, Menschen, die keinen Grund mehr unter den Füßen haben, bei ihren ersten, zaghaften Schritten hinein in eine für sie neue, schlagartig veränderte Welt beizustehen. Diese Situationen konfrontieren uns mit der Sinnfrage und der Frage nach dem, was uns wirklich trägt. Es ist immer wieder ein Geschenk zu erleben, dass auch die tiefste Finsternis nicht finster bleiben muss. Mein eigener Glaube lädt sich in diesen Erfahrungen immer wieder auf. Im Anfang schleppte ich den Stein – aber vom Anfang bis zum Ende trägt mich Gott."

EINBLICK

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„Die Situationen, in die ich als Polizei- und Notfallseelsorger gerufen werde, sind in der Regel sehr belastend für die Betroffenen. Meine Aufgabe ist es, diesen Menschen bei ihren ersten Schritten hinein in eine oft schlagartig verändere Welt beizustehen.“

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